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Trauma und Traumatisierung: Wie das Unterbewusstsein ein Trauma äußert

  • Autorenbild: Florian Stotz
    Florian Stotz
  • 7. Sept.
  • 11 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Nov.

Entdecke den Kaninchenbau einer negativen Haltung.


An einem regnerischen Herbstag schaute ich aus dem Fenster meines Arbeitszimmers, während das Wasser im Wasserkocher in der Küche zu brodeln begann. Ich erinnerte mich an die Haltung, dass jeder Mensch alle Ressourcen bereits in sich trägt. Diese Haltung war auch ein Zauber Milton H. Ericksons, den er als Glauben in seine Patienten hatte. Viele Menschen die Traumata in sich tragen haben einen schwachen Selbstglauben und eine negative Haltung gegenüber sich selbst und ihrer Umwelt. Ein schwacher Selbstglaube führt oft dazu, dass das eigene Leben eher trüb und düster wirkt. Positives im Leben wird überwiegend dem Zufall zugeschrieben und man hofft darauf, dass die gewünschten Veränderungen wie von selbst ins Leben treten. Heute möchte ich thematisieren was ein Trauma ist und wie Traumatisierungen an einem glücklichen und selbstbestimmten Leben hindern können.


Was ist ein Trauma?

 

In vielen Fachliteraturen wird ein Trauma als eine überwältigende Erfahrung beschrieben, welche den Menschen in seiner gesamten Existenz erschüttert. Viele Menschen haben sogenannte Bewältigungsmechanismen, dies sind Mechanismen welche einem Menschen dabei helfen mit bestimmten Situationen im Leben umgehen zu können und diese Situationen zu bewältigen. Traumatische Erlebnisse im Leben übersteigen die normalen Bewältigungsfähigkeiten eines Menschen und führen zu tiefgreifenden inneren Verletzungen, die meist nicht nur durch normales Erinnern oder Verarbeiten integriert werden können.

 

Ein Trauma betrifft nicht nur die unmittelbare Situation, sondern hinterlässt Spuren die das Denken, Fühlen und Verhalten eines Menschen langfristig beeinflussen. Die besonderen Merkmale eines Traumas sind unter anderem das Gefühl von Hilflosigkeit, Kontrollverlust und existenzieller Bedrohung sowie die oft starke Dissoziation und Fragmentierung der Erlebnisse im Gedächtnis. Die Dissoziation ist ein psychischer Prozess, bei dem sich bestimmte Erfahrungen, Gefühle, Gedanken oder Wahrnehmungen vom bewussten Erleben abspalten oder getrennt werden. Der Umgang mit einem Trauma erfordert daher ein einfühlsames Verständnis und spezifische therapeutischen Ansätze, die diese tiefgreifenden Elemente anerkennen und aufarbeiten.

 

Je nach Schwere eines Traumas und an der Anzahl von Traumatisierungen im Leben gibt es die unterschiedlichsten Fachbegriffe. Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Traumata, die auch in ihrer Komplexität und individuellen Intensität des betroffenen Menschen verschieden sind. Wenn ein Mensch bereits als Kleinkind öfter Traumatisierungen erfahren hat, kann es dazu kommen, dass dieser Mensch nie wirklich eine vollständigen Persönlichkeit entwickelt hat. Was für diese Menschen wirklich hilft ist aus meiner Erfahrung heraus vor allem: Selbstglaube an diesen Menschen, Förderung von Eigenverantwortung, bedingungslose Liebe und einfühlsames Verständnis. Für traumatisierte Menschen ist es auch wichtig, ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten. Die Praxis einer beständigen Achtsamkeit ist einer der Schlüssel zur inneren Stille. Meist versucht eine Instanz in Dir Dich von dieser Achtsamkeit abzulenken, weil vor der Stille erst einmal meist die innere Unruhe wahrgenommen wird, die sich erst im weiteren Verlauf zu einer Stille umwandeln kann. Es lohnt sich allerdings standhaft zu bleiben und am Ende die Stille des Moments erleben zu können, um inneren Frieden zu erfahren.

 

Stell Dir einmal vor, ein traumatisierter Mensch wäre wie ein lange Zeit gequälter Welpenhund. Im Regen am Straßenrand ausgesetzt ist er an einen Straßenlampe festgebunden worden. Sehr wahrscheinlich ist er körperlich und emotional missbraucht worden und er zittert vor Angst in der Kälte. Wenn Du diesen Welpenhund jetzt aufgrund Deines Mitgefühls am Straßenrand mitnehmen willst, kann es sein, dass der Welpenhund Dir bedingungslos folgt oder Dich anbellt. Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wieso dieser Welpenhund Dich anbellen sollte wo Du doch helfen willst. Ein Aspekt ist, dass dieser Welpenhund bereits einmal einem anderen Menschen vertraut hat und schwer verletzt worden ist. Deswegen können vor allem traumatisierte Menschen heftig darauf reagieren, wenn Du versuchst diesen Menschen liebevoll zu begegnen. Meistens können traumatisierte Menschen auch nicht einschätzen ob Du es wirklich liebevoll meinst oder nicht.

 

Was verhindert den Zugang zum inneren Leid?

 

Wie Du bemerken kannst, gehen wir beim Thema des Traumas sehr tief in den Kaninchenbau hinunter. Wenn Du Dich vielleicht erinnerst, ist Avidya in den Yoga-Sutras nach Patanjali die Wurzel aller geistigen Verwirrung und der fünf Kategorien des Leidens. Viele Menschen wissen oft nicht, wie es ist ein Betroffener einer Erkrankung zu sein. Einige Menschen bemühen sich andere zu verstehen, während andere Menschen wiederum erkrankte Menschen auch gerne durch ihre Bequemlichkeit, Vorurteile oder Unwissenheit abstempeln. Ich frage Dich: Was nützt es Dir, Dich über die Unwissenheit dieser Menschen aufzuregen? Kaum etwas, denn stattdessen kannst Du, wenn Du dazu bereit bist, aktiv dazu beitragen mehr Bewusstheit für diese Themen in Deinem direkten Umfeld zu bringen.

 

Ein Teil meiner Berufung besteht genau daraus: So gut ich auf Basis meines aktuellen Entwicklungsstands kann, ein Verständnis für- und miteinander zu erzeugen. In fast allen Menschen gibt es eine Instanz, die sie vor dem inneren Leid schützen will. Ich bezeichne diese Instanz auch als kritische Instanz. Diese kritische Instanz wird im Yoga oft als Ego bezeichnet. Das Ego ist ein Mechanismus der uns Menschen davor schützt, sich mit dem inneren Leid zu verbinden und eine Erlösung vom inneren Leid zu finden. Dies ist vor allem der Fall weil das innere Leid damals zu schmerzhaft war, und die kritische Instanz verhindern will, dass dieser Schmerz erneut ins Bewusstsein dringt. Allerdings ist das Auflösen dieses inneren Leids im Bewusstsein meist viel schwächer als man es zuvor erwartet hätte. Ein Schutzmechanismus der kritischen Instanz kann beispielsweise das Generieren von erfundenen Geschichten sein. Damit meine ich erfundene Geschichten, die sich viele Menschen selbst erzählen um inneres Leid zu vermeiden, wie beispielsweise: "Ich bin einfach nicht gut genug" oder "Ach, mein Leben ist doch ganz in Ordnung".

 

Wie kann sich ein Trauma in Gedanken, Gefühlen und Handlungen zeigen?

 

Wenn man im Leben ein Trauma erlebt, dann kann das Gehirn diese sehr stressige Situation meist nicht so wie bei einem normalen Erlebnis verarbeiten. Vor allem die Bereiche, die für Gefahr und Überleben zuständig sind, wie das limbische System, springen auf einen roten Alarmzustand an. Diese Teile des Gehirns suchen auch gleichzeitig nach einer Bedeutung. Oftmals sind Menschen, die eine Traumatisierung erlitten haben, davon überzeugt, selbst schuld zu sein und beziehen das Trauma auf ihre eigene Person. Dieser Vorgang, dass ein Trauma auf sich selbst bezogen wird, passiert nicht weil man das bewusst will sondern weil das Gehirn so arbeitet: Es will Kontrolle herstellen. Dies ist ein Faktor, womit sich dieser Vorgang so anfühlt, als ob man selbst schuld oder direkt betroffen ist, auch wenn das gar nicht stimmt. Der Prozess des automatischen auf sich selbst beziehens hält dann am Trauma fest.

 

Kennzeichnend für ein Trauma ist eine stark negative Haltung über sich selbst und die Welt. Eine stark negative Haltung gegenüber sich selbst drückt sich innerlich in einem geringen Selbstwertgefühl und einem negativen Selbstbild aus. In Deinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen kann sich dies auf verschiedene Art und Weise zeigen:

 

  • In der Dimension des Geistes (dem Ort der Gedanken) können sich negative Gedanken darin zeigen, dass in Dir abwertende und mit einer fluchenden Tonalität innere Stimme Dich vehement kritisiert. Ein Beispiel: „Ich bin ein niemand und ich kann nichts!“. Du pflegst einen harten Umgang mit Dir selbst und kritisierst Dich stark. Oftmals sind die kritischen Gedanken zwar in Deinem Geist, allerdings stammen diese meist von anderen Menschen und haben sich als Gedankenspiralen in Dir verselbstständigt

  • In der Dimension des Astralkörpers (im Herzen, dem Zentrum der Gefühle) können sich negative Gefühle darin zeigen, dass Du oft eine intensive Angst in Dir trägst. Selbst vor den alltäglichsten Situationen wie dem Einkaufen, im Kontakt mit anderen Menschen und weiteren Szenarien kannst Du eine intensive Angst in Dir verspüren. Du könntest das Gefühl haben, nicht genug zu sein und Angst davor haben, dass Dich andere Menschen kritisieren könnten wenn Du Dich zeigst, wie Du im Moment gerade bist

  • In der Dimension des Körpers (dem Ort der Handlungen) könntest Du vor allem Vermeidungsverhalten zeigen, beispielsweise alle Situationen im Leben zu vermeiden, welche Dich an Dein Trauma erinnern könnten. Meist versucht Dein Unterbewusstsein Dich als Betroffener von Traumatisierungen wieder genau an die Orte des Traumas zu führen. Dies folgt einem buddhistischen Leitsatz: „Gehe an die Orte, die Du fürchtest“, in einem westlichen Leitsatz: „Dort wo die Angst, führt der Weg. Es ist die Reise aus der Angst“. Vielleicht handelst Du in Deinem Alltag auch mit selbstschädigenden Verhalten um Dich selbst unbewusst abzustrafen, ein Verhalten das sich sehr subtil ausdrücken kann


Viele moderne traumatherapeutische Ansätze wie die Hypnotherapie betonen, dass es nicht nötig ist, ein Trauma detailliert erneut zu erinnern, zu erleben oder auszusprechen. Entscheidend ist eher, dass das menschliche Nervensystem wieder Sicherheit lernt und die "eingeforene" Stressreaktion zu Ende geführt bzw. reguliert werden. Deshalb kann auch eine rein physiologische oder symbolische Verarbeitung reichen, ohne dass sich das Trauma selbst zeigen muss. Du kannst Dir ein Trauma wie einen Blitz vorstellen, der in einen Baum einschlägt. Der Baum trägt die Spuren, aber Heilung bedeutet nicht, den Blitz ständig neu zu erleben. Es reicht, wenn die Lebensenergie wieder durch den Stamm fließen kann, wenn die Wurzeln Wasser aufnehmen und neue Äste und Früchte wachsen. Genau deswegen ist der psychotherapeutische Ansatz auch, traumatisierte Menschen zuerst mir Ressourcen zu stabilisieren um dann eine Konfrontation und Integration des Traumas vornehmen zu können.

 

Meine Perspektive auf die Psychotherapie und Traumabehandlung

 

Die Psychotherapie folgt meist dem Leitsatz, dass die Aufarbeitung eines Traumas ein langwieriger Prozess sein soll. An dieser Stelle möchte ich diesen limitierenden Glaubenssatz in Frage stellen und den „Was wäre, wenn ...“ Rahmen aus dem Modell des NLP verwenden. Welche Möglichkeiten könnte es geben, die traumatisierte Menschen sanft und schneller heilen könnten, als die bisherigen Wege der Traumabehandlung? Damit möchte ich ausdrücklich erwähnen, dass die Heilung einer Wunde definitiv auch eine bestimmte Zeit benötigt und individuell von Mensch zu Mensch ist. Ich möchte dazu anregen alte Glaubenssätze zu reflektieren und effizientere Mittel und Wege zu finden, die einen schnelleren Prozess ermöglichen können.

 

Durch meine Beschäftigung mit den verschiedensten Wissensgebieten hat sich für mich das Modell der Fast Trauma Cure ergeben. Ich behaupte, dass die Therapie von intensiven Themen die auf der Seele liegen noch viel Luft nach oben hat. Auf Basis meines Wissen kann die Seele selbst nicht gebrochen werden. Es ist der Ballast der Themen auf der Seele, die für manche Menschen unaushaltbar werden kann. Jeder Psychotherapeut der seine Verantwortung zur Heilung allein an seine Patienten abgibt, beweist damit seine eigene Unfähigkeit zu heilen. Ein Kriterium für einen erfolgreichen Therapeuten ist aus meiner Perspektive dessen Flexibilität zu hinterfragen, wie er seinen Patienten besser erreichen und bei seiner Heilung unterstützen kann. Vor allem die Ehrlichkeit scheint eine große Rolle zu spielen und ist aus meiner Perspektive heraus auch der Erfolg von Fritz Perls, dem Begründer der Gestalttherapie gewesen.

 

Auf meinen Weg als Zen-Schüler habe ich durch das Lernen von Zen-Meister vor allem die Ehrlichkeit als scharfes Schwert mitbekommen. Die Ehrlichkeit kann mit einem stimmig gesetzten Impuls ein Thema so aufzulösen, wie das präzise durchtrennen des schwächten Glied einer Kette mit einem scharfen Schwert. Durch diese Präzision wird die Kette getrennt und aufgelöst. Bis heute leistet mir die Ehrlichkeit für mich selbst und meine Umwelt wertvolle Impulse.

 

Was sind Wege zur Traumabehandlung?

 

Eine der momentan bekanntesten Persönlichkeiten auf dem Gebiet von Trauma und Traumabehandlung ist Michaela Huber. In ihren Büchern „Trauma und die Folgen“ sowie „Wege der Traumabehandlung“ schildert sie Wege zur Traumabehandlung. In kurzer Darstellung sind einige zentrale Wege:

 

  • Eine schrittweise und behutsame Annäherung an das Trauma: Traumatisierte Menschen haben oft große Angst davor, von starken Gefühlen überwältigt zu werden. Eine schrittweise und behutsame Annäherung an das Trauma ist wichtig, um Re-Traumatisierungen zu vermeiden

  • Imaginative Übungen und Visualisierungen: Traumatisierte Menschen profitieren oft von einfachen, plastischen, imaginativen Übungen, die ihnen helfen, mit dem Trauma umzugehen, ohne es direkt anschauen zu müssen. Dies kann laut Michaela Huber sehr hilfreich sein, wenn die Persönlichkeit noch nicht stabil genug ist, um das Trauma direkt zu verarbeiten

  • Konkrete Zielvorstellungen entwickeln: Viele Langzeittraumatisierte wissen nicht, wohin beispielsweise die therapeutische Reise oder die Reise in ihrem Leben gehen soll. Damit ist es sinnvoll konkrete Zielvorstellung zu entwickeln

  • Umgang mit Vitalität und Energie: Manche traumatisierte Menschen haben Schwierigkeiten, rasche Vitalisierung zu verkraften und müssen sich selbst drosseln, indem sie „die Physiologie eines Lurchs im Winter“ annehmen, um nicht zu überfordern. Überschüssige Energie kann beispielsweise imaginativ im Geist in Form von perlmuttfarbenen Perlen imaginär gebunden und damit kontrollierbar gemacht werden

  • Förderung von Autonomie und Selbstwirksamkeit: Das Ziel der Traumabehandlung ist nicht Abhängigkeit oder Unterwerfung, sondern die Förderung von Autonomie. Die Förderungen einer Eigenverantwortung spielt also auch eine große Rolle. Kreative Ideen und individuelle Lösungen seitens Therapeut und Klient helfen, den eigenen Weg zu finden und sich nicht mit „Nichts geht mehr“ zu begnügen

  • Arbeit mit Bildern und Symbolen: Die Verwendung von Bildern, z.B. eines inneren Baums mit vielen Gestalten kann helfen, innere Zustände zu erkennen, zu verstehen und durch ihr zusammenwachsen zu einem Ganzen dabei therapeutisch helfen diese aufzuarbeiten

 

Dies sind nur einige zentrale Wege nach Michaela Huber für die Behandlung von traumatisierten Menschen. Ich möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass vor allem Mitgefühl, ein offenes Herz und Liebe definitiv drei Elemente sind, die den Raum für Heilung überhaupt erst möglich machen können.


Weitere Wege zur Traumabehandlung in einer anderen Kultur

 

Meiner Erfahrung nach geht Heilung viel weiter als die Beschränkung auf unsere westlichen Ansätze. Innerhalb der Shipibo-Stämme (auch: "Schamanen") aus Peru gibt es verschiedenen Pflanzenmedizinen wie beispielsweise Ayahuasca, welche die Seele auf eine Seelenreise mitnehmen. Diese kraftvollen und heiligen Rituale der indigenen Völker ziehen immer mehr Menschen in den Amazonas. Weltbekannte Psychotherapeuten wie Gabor Maté selbst haben beispielsweise Ayahuasca mehrfach erfahren und darauf aufmerksam gemacht, welches mächtige Heilpotenzial solche Pflanzenmedizinen unter wahren indigenen Völkern haben können. Der westliche "New Age Schamanismus" hat übrigens kaum etwas mit echter Heilung zu tun und selbsternannte „Schamanen“ sollten kritisch hinterfragt werden. Abgesehen davon ist der Begriff „Schamane“ für viele Heiler aus indigenen Völkern eine Beleidigung. Die Verwendung des Begriffs "Schamane" findet in der Regel primär in der westlichen Kultur seine Anwendung.


Das Zazen für innere Ruhe und Gelassenheit


Zazen bedeutet übersetzt stilles sitzen. Alles was Du tust, ist Dich an einem Ort Deiner Wahl hinzusetzen, Deine Augen zu schließen und bewusst wahrzunehmen was sich Dir zeigt. Vielleicht zeigen sich Dir unangenehme Emotionen, negative Gedanken oder eine körperliche Unruhe. Nimm einfach wahr, was sich Dir zeigt. Mit Deiner Konzentration auf das was sich Dir gerade zeigt, findet auch ein Prozess der Veränderung in Dir statt. Wenn es sich für Dich stimmig anfühlt, kannst Du Deine Aufmerksamkeit auf Deine negativen Gedanken richten, ohne in diese negative Gedanken zu schlüpfen. Wenn Du einen negativen Gedanken distanziert wie eine Wolke wahrnimmst erkennst Du, dass es nur ein negative Gedanke ist. Wenn Du allerdings in die Wolke hineinspringst, dann wirst Du zu dem negativen Gedanken selbst. Vielleicht möchtest Du auch in eine unangenehme Emotion hineinspüren und einfach im Spüren sein. Es kann auch sein, dass Du einfach Deine körperlichen Empfindungen wahrnimmst und langsam Ruhe in Dir einkehrt. Zazen bringt Körper, Astralkörper (auch: Ort der Gefühle und Emotionen) und Geist in Balance. Im Zustand des Zen besteht eine Balance aller drei Dimensionen, während Du vollständig im Hier und Jetzt verankert bist. Wenn Du also noch nicht erfahren hast, ob Du eine Seele besitzt, dann wird Dir dies im ersten Zustand des Zen als Erkenntnis zugänglich. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Üben von Zazen und möchte Dir einen Zen-Meister erwähnen: Jinen Nagai aus Japan. Wenn Du auf YouTube einmal "Zen Master Jinen" eingibst, wirst Du zu seinen Lehren finden.

 

Der heutige Artikel war eine kleine Reise in einen tiefen Kaninchenbau. Stell Dir selbst einmal die Frage: „Was wäre, wenn die Menschen die ich im Alltag sehe und deren negatives Verhalten ich nicht sofort verstehe, mir damit zeigen welches Leid sie mit sich herumtragen?“. Vielleicht ist das sogar eine Schlüsselfrage, um mehr Verständnis für- und miteinander in unserer Welt zu kultivieren. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle Lehrer und Schüler in einem sind. Noch viel mehr bin ich davon überzeugt, dass das Lernen niemals aufhört und wir uns beständig im Zustand des Lehrers und Schülers zugleich befinden.


Jeder Schüler kann den Lehrer mit einer neuen Herausforderung konfrontieren, und jeder Lehrer kann dem Schüler einen wertvollen Impuls geben. Einer meiner besten Freunde hat einmal gesagt: "Wenn ich einen Menschen wahrnehme, dann nehme ich seine Persönlichkeit wahr und gehe flexibel auf diesen Menschen ein. Ich habe schon viele Menschen erlebt die sich gegenseitig verachten. Es braucht aus meiner Perspektive viel mehr Toleranz auf unserer Welt". Von ihm stammen auch die Worte: "Wir sind gerade am Leben, und viele Menschen schlafen! Wach auf, und lebe Dein Leben!". Mit diesen Worten wünsche ich Dir eine tolle Reise durch das Mysterium des Seins, indem es so viel zu entdecken und zu erleben gibt.

 

Danke für Deine Zeit und bis bald,

 

Dein Florian 🌈


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