NLP-Grundannahme Nummer 1: Die Landkarte ist nicht die Landschaft
- Florian Stotz

- 11. Sept.
- 11 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Nov.
Deine Realität ist eine mentale Landkarte der Wirklichkeit und nicht die Wirklichkeit selbst.
Alfred Korzybski (geb. 1870, gest. 1950) war Ingenieur, Philosoph und später auch Linguist. Bekannt wurde Alfred Korzybski als Begründer der Allgemeinen Semantik, einer Denkrichtung, die untersucht wie Sprache und Symbole unser Denken, Fühlen und Handeln formen. Mit anderen Worten: Wie Deine Realität durch Deine Sprache entsteht und Veränderung in Dir passiert. In seinem Werk „Science and Sanity“ behandelt Alfred Korzybksi das Konzept eines Trainingsprozesses, der eng mit der Verbesserung sowohl unserer neurologischen als auch unserer sprachlichen Fähigkeiten verbunden ist. Dabei erwähnt Alfred Korzybski auch seinen ursprünglichen Gedanken, der zu einer NLP-Grundannahme geführt hat: „Die Landkarte ist nicht die Landschaft, aber wenn die Landkarte der Struktur der Landschaft ähnlich ist, ist sie brauchbar“. Heute geht es um die Grundannahme im NLP, dass Deine Landkarte nicht die Landschaft ist.
Ein Rückflug in unsere moderne Zeit hin zu Bessel van der Kolk
Bessel van der Kolk (geb. 1943) ist ein niederländisch-amerikanischer Psychiater, Forscher und Traumatherapeut. Heute lebt Bessel van der Kolk in den USA und ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Experten für Psychotraumatologie. Die zentrale Botschaft von ihm ist, dass Trauma das Gehirn, die Eigenwahrnehmung und das Köprererleben verändert. Heilung erfolgt daher mit Ansätzen, die sowohl den Geist als auch den Körper und die Gefühle einbeziehen. Bessel van der Kolk ist einer der Pioniere, die gezeigt haben, dass man Trauma nicht nur „weg reden“ kann, sondern dass Heilung immer auch über den Körper, die Gefühle, den Geist und das soziale Eingebunden sein läuft. In einem veröffentlichten Video trifft er die Aussage: „Durch die Erweiterung unserer Wahrnehmung können wir wirklich erkennen, dass die Realität in der Du lebst viel größer ist als die mentalen Konstrukte, die Du selbst geschaffen hast, um die Wirklichkeit zu verstehen“. Mich erinnerte diese Aussage im Kern an die NLP Grundannahme des „Deine Landkarte ist nicht die Landschaft“.
Welche Erkenntnisse beinhaltet die NLP-Grundannahme „Die Landkarte ist nicht die Landschaft“?
Im Kern geht es bei dieser NLP-Grundannahme darum, dass Deine mentale Landkarte ein Abbild der Wirklichkeit ist, welche Du beständig in jedem Moment formst, und Deine Landschaft repräsentiert. Deine mentale Landkarte ist ein individuelles Abbild unserer existierenden Wirklichkeit. Wenn Du den ursprünglichen Gedanken von Alfred Korzybski heranziehst, ist Deine mentale Landkarte dann brauchbar, wenn sie der Struktur der Landschaft ähnlich oder gleich ist. Die Grundannahme des „Deine Landkarte ist nicht die Landschaft“ definiert das Verhältnis zwischen der aktuellen Wirklichkeit und Deinen Vorstellungen im Geist. In dieser NLP-Grundannahme weiterhin enthalten ist die Erkenntnis, dass wenn Du Deine Sprache (auch: die Beschreibung Deiner Realität) veränderst, einen Stein der Weisen für viele Veränderungen in der Tasche trägst. Schließlich sind die Worte, die Du sprichst, letztendlich nur ausgesprochene Gedanken. Die Veränderung Deiner Gedanken und Gedankenstrukturen führt im Geist zu einer neuen mentalen Landkarte. Dies ist unter anderem ein Bestandteil meiner Trainings und Workshops.
Du kannst an dieser Stelle jetzt ein kleines Experiment machen. Alles, was Du im gerade im Moment als „Deine Realität“ mit Deinen Sinnen wahrnimmst, wird von Deinem Gehirn verarbeitet und Du erschaffst Dir daraus Deine Realität. Aufgrund der Grundlage Deiner eigenen Sinne nimmst Du Deine Gegenwart wahr. Doch wer sagt, dass Deine fünf Sinne die Wirklichkeit vollständig repräsentiert? Es gibt einige Tiere die oft andere und zusätzliche Sinne verfügen als Menschen, um ihre Wirklichkeit wahrzunehmen. Beispielsweise können Klapperschlangen in Bezug auf Temperatur die Wärme sehen und einige Fledermäuse den Ultraschall zur Orientierung nutzen. Spätestens jetzt sollte deutlich werden, dass auch die Wahrnehmung des Menschen eingeschränkt ist.
Damit existiert eine subjektive und objektive Realität (auch: Wirklichkeit). Das Leben drückt sich in diesem Moment in den unterschiedlichsten Arten und Weisen aus: Vögel zwitschern, Blumen blühe, die Sonne scheint, Menschen bewegen sich und ein Bäcker beginnt damit frisches Süßgebäck zu backen. Dies geschieht auch ohne Dich und Deiner Wahrnehmung. Es wird es dann zu Deiner Wirklichkeit in dem Augenblick, in dem Du es mit Deinen Sinnen wahrnimmst. Aus dieser Wirklichkeit als Landschaft formt sich nun Deine Landkarte der subjektiven Realität in Deinem Gehirn. Jetzt stellt sich die Frage: „Was ist mein Leben, wenn ich meine subjektive Realität erkenne und deren Projektion mein Leben nenne?“. Jeder Mensch bildet sich seine eigenen mentalen Landkarten im Gehirn. Die einzige Möglichkeit Deine persönliche Landkarte anderen Menschen zu vermitteln, ist Deine mentale Landkarte mit Deiner Sprache zu beschreiben. Die Art von Sprache die Du verwendest und wie Du Deine Worte einsetzt, bestimmt auch wie sehr Deine Landkarte geeignet ist, um das zu vermitteln, was Du wahrgenommen hast.
Von dem Krieg der Welten hin zu Verständigung und Verständnis füreinander
Auf unserem Planeten der Erde existieren mittlerweile über acht Milliarden Menschen. Jeder Mensch davon hat davon eine subjektive Realität und kann unterschiedliches Wahrnehmen. Die Tatsache, dass jeder Mensch die Wirklichkeit unterschiedlich wahrnimmt, eröffnet den Raum für interessante Gespräche. Problematisch wird es oftmals dann, wenn Du davon ausgehst, dass Deine subjektive Realität und die subjektive Realität anderer Menschen gleich sein soll.
Wenn wir einen Blick auf die Kreuzzüge des Christentums zwischen dem 11. und dem späten 13. Jahrhundert werfen, dann zeigt sich wie eine Idee oftmals mit Zwang anderen Menschen auferlegt worden ist. Nicht an diese Idee zu glauben, bedeutet für viele Menschen deren Hinrichtung. Wenn Du jetzt sagst: „Ja, aber das ist doch schon lange vorbei!“ dann täusche Dich nicht. Wie viele Kriege der Welten gibt es allein in familiären Haushalten, wenn wieder einmal der Streit ausbricht, wer recht hat? Selbstverständlich gibt es Wahrheiten, denn das Du im Momente meinen Worten in das Land des Verstehen und Erkennens folgst ist eine Wahrheit. Dennoch geht es für ein harmonisches Miteinander eher darum, miteinander zu kommunizieren und zu einer gemeinsamen Verbindung bei einem Thema zu gelangen.
Wenn Du meine Artikelserie „die Reise aus dem emotionalen Gefängnis“ bereits verfolgst, kannst Du Dich fragen was passiert, wenn Du mit einer Neugierde in Dir die Verschiedenheit bei anderen Menschen entdeckst. Bestimmt kannst Du dann viel lernen, denn Du kannst beispielsweise in Gesprächen mit Menschen aus fremden Ländern ein erweitertes Verständnis und andere Ansichten über Deine kulturelle Realität erfahren. Die NLP-Grundannahme des „Die Landkarte ist nicht die Landschaft“ hat das Potenzial mehr Toleranz und Akzeptanz in das Leben aller Menschen zu bringen. Viele Politiker und Länder meinen im Besitz der wahren Landkarte des Lebens zu sein. Auch wenn die wahre Landkarte weite Gebirgsketten, reißende Flüsse und düstere Schluchten enthält, wird Dir die wahre Landkarte so verkauft, als hättest Du eine rein blühende Landschaft vor Deinem geistigen Auge.
Mögliche Welten von Menschen die Leiden
In meinem Alltag sind mit schon viele interessante Menschen begegnet, welche eine mentale Landkarte besitzen, die zu Ergebnissen führt, welche diesen Menschen schadet oder nicht die gewünschten Ziele erreicht. Wenn Du einmal kurz darüber reflektierst, welche Auswirkungen eine unpassende mentale Landkarte haben kann, dann kannst Du Dich selbst fragen, woher die Menge an schlechter Gefühle, Leid, Depressionen und des Missvergnügens vieler Menschen im Umgang mit sich selbst und ihrer Umwelt stammen. Dabei ist es sehr einfach Deine mentale Landkarte zu verändern und damit auch Dein Leben zu verändern.
Eine wunderbare Übung ist es, wenn Du Dir selbst beim Reden einmal zuhörst. Wenn Du Dir selbst sehr achtsam beim Reden mit einer Emotion der Skepsis zuhörst, wirst Du bestimmt viele interessante Aussagen von Dir entdecken. Eine weitere Übung für Dich kann es sein, Dich in Deiner Welt umzusehen und andere Menschen zu fragen, was sie von der Welt halten. Von Aussagen wie: „Die Welt ist ein böser Ort“ und „Ich ziehe wie ein Magnet das Unglück in meinem Leben an“ sind nur zwei Beispiele davon. Selbstverständlich haben gewisse Momente dafür gesorgt, dass sich diese Aussagen überhaupt manifestieren konnten. Solche Aussagen kannst Du als Glaubenssätze dieser Menschen verstehen. Menschen sind fest von ihren Glaubenssätzen überzeugt und glauben an diese als eine objektive Wahrheit. Wenn jemand glaubt, das Unglück wie ein Magnet in sein Leben zu ziehen, hat dieser Mensch wahrscheinlich auch unbewusste Strategien, welche immer wieder Unglück in seinem Leben erzeugen, wenn wir von unerwarteten Schicksalsschlägen einmal absehen.
Aus meiner Erfahrung heraus spielt Empathie für andere Menschen eine erheblich Rolle. Es macht einen Unterschied, ob mir ein Millionär mit voller Gesundheit den Glaubenssatz „Die Welt ist ein schlechter Ort“ weiß machen will, oder ein Mensch der durch ungewollte Lebensumstände wie Krieg, Vergewaltigung oder andere Situationen viel Leid erfahren hat. Während ich den Millionär vermutlich mit Provokationen zur Glaubenssatzauflösung bewegen würde, wäre mein Ansatz bei einem traumatisierten Menschen zur De-Programmierung von hinderlichen Glaubenssätzen ein ganz anderer. Daher ist es wichtig, solche Aussagen in einen konkreten Kontext zu beziehen, um den nahrhaften Boden für fruchtbare Kommunikation legen zu können.
Ein Hechtsprung in neue Realitäten mit dem Modell des NLP
Wenn Du Deine mentale Landkarte nach Deinen Bedürfnissen gestaltest, dann wird sich auch Dein Leben leichter verändern. Ein Bestandteil meiner Trainings ist unter anderem, dass sich Deine gesprochenen Worte an Deine gewünschte Realität anpassen, so dass damit auch Deine vorgenommenen Ziele leichter für Dich erreichbar werden. Das ist NLP pur, denn durch die Veränderung Deiner Sprache, also den Beschreibungen Deiner inneren Landkarte, veränderst Du auch Deine Wahrnehmung der Realität und schließlich auch die Welt um Dich herum.
Die konsequente Anwendung der NLP-Grundannahme, dass Deine Landkarte nicht die Landschaft ist, kannst Du als Stein der Weisen dafür einsetzen, die innewohnende Selbstermächtigung zu fördern. Selbstermächtigung ist die Fähigkeit und den Mut zu entwickeln, selbstbestimmt zu leben und zu handeln, Verantwortung zu übernehmen und sich gegen Unterdrückung zu wehren. Es geht also darum, Deine eigenen Fähigkeiten zu erkennen, ihnen zu vertrauen und Deine Fähigkeiten einzusetzen, um Deine Ziele zu erreichen und Veränderungen im Leben und in Deiner Umwelt zu bewirken.
Der Prozess der Selbstermächtigung ist ein lebenslanger Weg des Lernens, des Ausprobierens und des Vertrauens in sich selbst und andere. Manche Menschen treffen Aussagen wie „Wenn meine Eltern mich in meiner Vergangenheit nicht andauernd schlecht gemacht hätten, dann ...“ und „Wenn mein Partner mich nicht immer verachten würde, dann ...“ sind nur zwei Aussagen die deutlich machen, wie tief es im eigenen Selbstverständnis und der eigenen Umwelt eingebrannt sein kann, die Verantwortung für Dich, Deine Gefühle, für Dein Leben und für die Gestaltung Deiner subjektiven Realität an andere Menschen abzugeben. Dies ist oftmals die bequemere Möglichkeit und wenn etwas in Deinem Leben schief läuft, kannst Du bequem die Verantwortung auf jemand anderen abdrücken und zum Sündenbock machen.
Tauche tiefer ein in die Selbstermächtigung
Vielleicht magst Du Dich jetzt gefragt haben, was genau die Selbstermächtigung ausmacht. Die Schlüsselelemente der Selbstermächtigung sind folgende:
Autonomie und Selbstbestimmung: Die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten
Selbstwirksamkeit: Der Glaube an Deine eigenen Fähigkeiten und das Vertrauen, Deine Herausforderungen zu meistern und Deine Ziele erreichen zu können
Eigenverantwortung: Die Bereitschaft und Fähigkeit, für Deine Handlungen auch die volle Verantwortung zu übernehmen
Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen: Das Erkennen Deiner eigenen Stärken und Interessen sowie das Vertrauen in Deine Gefühle und Fähigkeiten
Die Wahrnehmung Deiner eigenen Rolle: Das Erkennen Deiner eigenen Einflussmöglichkeiten im Leben und in Deiner Umwelt
Unter die Selbstermächtigung fällt auch das Hinterfragen alter Glaubenssätze und das Sammeln von Erfahrungen durch Beobachten, Ausprobieren und Lernen. Auch das Setzen eigener Ziele und das Entwickeln von Strategien zu ihrer Erreichung sind mit der Selbstermächtigung eingebunden. Im wahrsten Sinne des Wortes, kannst Du Dich Selbst ermächtigen, wenn Du Dich Deiner Selbst und den innewohnenden Ressourcen bedienst. In meinen Trainings und Workshops ist die bewusste Manifestation der Fähigkeit der Selbstermächtigung ein wesentlicher Bestandteil.
Gestalte Dir Deine Welt jetzt schon bewusster
Vielleicht hast Du nun erkannt, dass die obigen Wirkungsmechanismen auch für Deine Leben eine Rolle spielen. Jedoch bedeutet das noch nicht, dass die mentale Landkarte in Deinem Gehirn auch in der Lage ist, Dir den Weg in neue Welten zu weisen. Während ich in diesem Moment an diesem Artikel schreibe, nehme ich versunken im Hier und Jetzt deutlich den Bildschirm meines Notebooks wahr. Ich höre Musik von Krishna Das und fühle in mir ein inneres Mitgefühl. Der blaue Himmel ist durch kleine Löcher sichtbar und sonst geschmückt von hellgrauen Wolken. Die letzten Zugvögel schwingen in den Lüften in Richtung Süden empor, um dem kalten Winter zu überbrücken. Das ist im Moment meine Wirklichkeit, die ich durch meine Wahrnehmung als angenehm empfinde. Ich könnte meine aktuelle Situation aber auch anders beschreiben und Dir erzählen, dass ich an einem dummen Artikel schreibe und dafür gerade Arbeit vollziehe. Was nützt es mir diesen Artikel zu schreiben, wo ich doch erst im Aufbau meiner Selbstständigkeit bin? Am besten gleich aufhören und einfach nichts tun, das Wetter draußen ist sowieso beschissen!
Es gibt viele Möglichkeiten wie Du im gegenwärtigen Moment Deine subjektive Realität wahrnehmen und sprachlich beschreiben kannst. Es stellt sich also vor allem die Frage, wie Du mit Deinen Sinnen wahrgenommene Fakten interpretierst. Erneut gilt hier eine Wahrheit: „Worauf Du Deinen Fokus richtest, fließt auch Deine Energie“. In meinen Trainings und Workshops ist es einer der Bestandteile die Wirklichkeit mit Deinen Sinnen wahrnehmen zu lernen. Weiterhin geht es dann darum Deine innere Energie auf etwas bestimmtes in Dir oder außerhalb von Dir auszurichten. Dies ist ein weiterer Stein der Weisen, weil Du die Selbstermächtigung in Dir manifestierst.
Übungen zum Erkennen von „Fehlprägungen“ in Deiner mentalen Landkarte
Mittlerweile dürfte es Dir klar geworden sein, dass Deine mentale Landkarte bestimmt, wie Du Deine Welt siehst. Manchmal enthält Deine mentale Landkarte Verzerrungen, die Dich daran hindern Deine Ziele zu erreichen.
Übung 1: Formuliere ein wichtiges Ziel. Wenn Du einmal in Dich gehst, dann wirst Du herausfinden können, was für Dich in Deinem Leben bedeutsam ist. Finde heraus, was für Dich erstrebenswerte Ziele in Deinem Leben sind. Schreibe diese Ziele auf einem Papier mit einem Stift auf. Wie kannst Du jetzt gleich den ersten Schritt setzen, mit dem Du Dir selbst signalisierst, dass Du damit angefangen hast Dein Ziel zu verfolgen? Wenn Dir der erste Schritt eingefallen ist, beginnst Du damit diesen ersten Schritt auch aktiv zu tun.
Übung 2: Suche Dir einen bequemen Platz in Deiner Wohnung. Vielleicht ist dies für Dich Dein Bett, Deine Couch oder ein anderes Objekt. Setze oder liege Dich hin, schließe Dein Augen und nimm Deine Atmung wahr. Wie ist die Empfindung beim Atmen für Dich? Atmest Du tief in den Bauch oder flach in den Brustkorb hinein? Was verändert sich für Dich, wenn Du langsam und tief in Deinen Bauch ein- und ausatmest? Nimm wahr, was sich Dir an Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen zeigt und fokussiere Dich weiterhin auf Deinen Atem. Mache diese Übung zum Anfang für 5 Minuten und nimm Deine subjektive Realität wahr. Wie nimmst Du Deinen neuen Zustand wahr?
Übung 3: Suche Gesprächspartner aus anderen Kulturen und lerne neue Perspektiven kennen. Wenn Du Dich mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Hintergründen austauscht kannst Du bemerken, dass diese Menschen andere Zeitbegriffe, Werte, Denkweisen und Haltungen haben und damit Deine mentale Landkarte erweitert wird. Du kannst Dich auch mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Hintergründen über eines Deiner Ziele austauschen und erfahren ob andere Menschen dieses Ziel als erstrebenswert halten. Vielleicht entdeckst Du dann durch deren Perspektive, dass Dein Ziel nur eine vorgehaltene Karotte der Werbung aus dem Fernsehen war und Du weniger einen Ferrari (auch: Testosterona) willst, und es Dir wichtiger ist eine glückliche Familie zu gründen.
Im Buddhismus gibt es die Haltung: „Schade nicht Dir selbst und schade niemand anderen“, mit anderen Worten könnte dies lauten: „Sei liebevoll zu Dir selbst und sei liebevoll zu anderen Menschen“. Davon ausgenommen sind Gefahrensituationen, denn wenn es Zeit wird Dich zu Verteidigen und Dich zu schützen solltest Du dies aus meiner Perspektive auch tun. Weiterhin stammt aus dem Buddhismus auch die Erkenntnis, dass geistige Ausgeglichenheit in einem ausgeblichenen Körper stattfindet. Bestimmt weißt auch Du, wie gut Du Dich nach einer Einheit Sport gefühlt hast. Indem Du Dich entscheidest aktiv ins Tun zu kommen, dann wirst Du interessante Erfahrungen sammeln können. Beispielsweise könntest Du Dich dazu entscheiden zum ersten Mal einen Yogakurs zu besuchen und danach für Dich festzustellen, ob Du dies in Deinem Leben integrieren willst.
Wenn Du nichts Neues ausprobierst, wird auch wenig Neues in Dein Leben finden. Als letzte Übung kannst Du einmal ausprobieren zuerst Sport zu machen oder Dich körperlich zu bewegen und Dein Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen. Danach kannst Du einmal über Dein Leben, Deine Mitmenschen und Deine Ziele nachdenken und bemerken, dass sich nicht nur Dein Fokus verändert, sondern dass sich die Aktivität in einem breiteren Bereich Deines Lebens übertragen hat. So einfach kann Veränderung sein. Ich wünsche Dir auf Deiner weiteren Entdeckungsreise durch das Leben viele spannende Momente.
Bis zum nächsten Mal und Danke für Deine Zeit,
Dein Florian 🌈

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