Erlange die Meisterschaft über Deine Emotionen und Gefühle – Teil 7
- Florian Stotz

- 5. Sept.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Nov.
Eine Artikelserie als Reise aus dem emotionalen Gefängnis.
Im letzten Artikel ging es um vier essenzielle Fähigkeiten um eine emotionale Freiheit in Deinem Leben zu manifestieren. Zu diesen vier Fähigkeiten gehören Platzierung, Ausdruck, Nutzung und Prävention. Heute beschäftigen wir uns damit, dass Emotionen aus bestimmten Strukturen aufgebaut sind. Die Struktur von Emotionen zu kennen erlaubt es Dir aktiv Deine Emotionen bewusst zu verändern. Eine Strukturumwandlung einer Emotion führt zur Entstehung einer anderen Emotion. Was für viele Menschen unserer Kultur wie Zauberei klingen mag, ist für einige Menschen aus anderen Kulturen der Welt etwas selbstverständliches. Das Ziel dieser Artikelserie ist, dass Du ein Bewusstsein für die Wandlung Deiner inneren Emotionen besitzt. In meinem Workshop zur aktiven Emotionsumwandlung kannst Du hautnah miterleben, was die Meisterschaft über Deine Emotionen und Gefühle bedeuten kann.
Ist die Veränderung von Emotionen ausschließlich fremdbestimmt?
In vielen Momenten des Lebens schieben einige Menschen die Verantwortung ihrer emotionalen Zustände auf ihre Umgebung. In unserer Kultur ist der Glaubenssatz üblich, dass ausschließlich Lebenssituationen unsere Emotionen entstehen lassen. Allerdings sind Emotionen nicht nur durch die äußeren Umstände bestimmt, sondern vor allem durch das was in Dir zu diesen Umständen vor sich geht.
Was in Dir vor sich geht sind beispielsweise bestimmte Wahrnehmungen und Gedankenprozesse, die unter anderem bestimmen was Du zu einer bestimmten Situation fühlst. Deine Wahrnehmungen und Gedankenprozesse sind wie Menschen die eine Veranstaltung besuchen. So wie eine Veranstaltung wechselhafte Atmosphären annehmen kann wie beispielsweise, dass Gäste kommen und gehen, verändern sich auch Deine Emotionen fließend.
Stell Dir einmal vor, dass bestimmte Elemente in Dir existieren wie die Elemente in der Chemie. Mit den Elementen (auch: Atome) lassen sich komplexere Moleküle herstellen. Genauso wie die Eigenschaften eines Moleküls durch die Anordnung und die Arten von Elementen bestimmt werden, sind auch Deine Emotionen durch eine besondere Mischung von Wahrnehmungen und Gedankenprozessen in einer bestimmten Situation gebildet.
Ein struktureller Emotionsunterschied zwischen Hoffnung und Erwartung
Dein subjektives Erleben (auch: Deine Erfahrung) verändert sich, wenn Du von einer bestimmten Emotion zu einer anderen Emotion übergehst. Was ist beispielsweise der Unterschied für Dich zwischen hoffen und erwarten? Und wie beeinflusst es Dein subjektives Erleben, wenn Du von der Hoffnung zur Erwartung übergehst? In Bezug auf die Hoffnung und Erwartung gibt es primär die nachfolgenden Unterschiede:
Erwartung
Die Emotion sich aktiv auf das vorgestellte Ergebnis der Erwartung hin zu bewegen
Es ist nur eine Möglichkeit vorhanden wie sich ein Ergebnis vorgestellt wird
Hoffnung
Die Emotion des passiven Wartens auf das vorgestellte Ergebnis
Sowohl das was erhofft wird, als auch das was nicht geschehen soll, wird sich bei dieser Emotion vorgestellt
Eine NLP-Übung zur strukturellen Veränderung von Hoffnung und Erwartung
Vielleicht willst Du einmal das Experiment machen und nach dieser Anleitung Deine Augen schließen. Bei was in Deinem Leben hast Du momentan eine bestimmte Erwartung? Während Du Dir die Antwort dieser Frage als Szenario in Deinem Geist abrufst, kannst Du dieses Szenario genau betrachten. Wenn Du Dich bereits mit dem Element der Submodalitäten vertraut gemacht hast, kannst Du dieses Szenario jetzt aktiv verändern.
Ein weiteres Experiment ist, dass Du etwas aus Deinem Leben finden kannst, bei dem Du Hoffnung hast. Wenn Du Dir das damit verbundene Szenario aus Deinem Leben aktiv im Geist abgerufen hast, kannst Du prüfen wie viele Bilder Du im Geist zu dieser Hoffnung besitzt. Vielleicht möchtest Du Dir dann bei einem negativen Bild vorstellen, wie Du es wie die Glasscheibe eines Autos vollständig mit einem Stahlhammer zerschlägst. Damit wendest Du auf eine andere Art und Weise eine Submodalitätenveränderung an.
Hoffnung und Erwartung sind subjektiv und strukturell unterschiedlich. Wie Du in den vorherigen Experimenten für Dich erfahren konntest, erzeugt die Übernahme von charakteristischen Strukturen in Deiner subjektiven Erfahrung entweder die Emotion von Hoffnung oder Erwartung. Auch die Verhaltensweisen die oft aus solchen Emotionen resultieren sind unterschiedlich. Die subjektive Struktur der Erwartung ist, dass etwas in der Zukunft für Dich „sicher“ ist. Die Erwartung richtet sich primär darauf aus, Dich auf Deine vorgestellte Zukunft vorzubereiten. Die unsichere Zukunft der Hoffnung lässt Dich oft unklar darüber, was Du in Bezug auf Deine Zukunft überhaupt tun sollst.
Wie langste willst Du also noch warten, bevor Du den ersten Schritt machst, anstatt nur darauf zu hoffen, dass eintritt was Du im Leben haben willst? Bereits aus alten Völkern stammt der Leitspruch: „Hoffen und Harren macht machen zum Narren“.
Was macht eine emotionale Wahl möglich?
Ein Aspekt der emotionalen Wahl ist das Wissen und die Fähigkeit die Struktur von Emotionen zu erkennen und zu verändern. Die Veränderung von Emotionen ist für mich damit verbunden, dass Du auf eine Emotion durch eine stimmige Art und Weise antwortest. Ich verwende hier absichtlich das Wort "antworten". Für mich ist ein reagieren meist unbewusster Natur, während ein antworten einer bewussten Natur entspringt. Mit einem Verständnis über Emotionsstrukturen handelst Du eher aus einer bewussten Wahl heraus und reagierst weniger impulsiv.
Das Wissen um die Struktur von Emotionen führt zu angemesseneren Emotionen
Der Zugang zu einer großen Farbpalette an Emotionen allein reicht jedoch meist nicht aus. Jede Emotion kann je nach Situation, in der Du eine Emotion fühlst, entweder angemessen oder unangemessen sein. Manche Emotionen können zu inneren Blockaden, unerwünschten Verhaltensweisen und unnötig unglücklichen Lebensumständen führen. Indem Du die Struktur von Emotionen kennst, kannst Du bestimmen wann und in welcher Situation Du eine bestimmte Emotion als angemessener als eine andere Emotion empfindest. Ich gebe Dir ein Beispiel: Da Du nun weißt worin die strukturellen Unterschiede zwischen Hoffnung und Erwartung liegen, kannst Du bewusster entscheiden wann Du diese Emotionen fühlen willst, denn Du kannst jetzt:
den Sommer erwarten und Dich auf den Sommer freuen während Du im Winter frierst
Deine Pensionierung erwarten während Du Dich durch die Papiere auf Deinem überladenen Schreibtisch arbeitest
mit innerer Vorfreude die Geburt Deines gesunden Kindes erwarten
Weiterhin solltest Du auf Dinge hoffen die außerhalb Deiner Kontrolle liegen und an deren Eintreten Du nicht aktiv mitwirken kannst. Du kannst hoffen, dass der Amazonas und deren indigenen Völker bewahrt werden oder darauf hoffen, dass Dein Kind an der Schule ihrer bzw. seiner Träume aufgenommen wird.
Bestimmt kannst Du viele Situationen identifizieren in denen Du trotz bester Absichten häufig mit Emotionen reagierst, die Dich in Verhaltensweisen treiben die Du eigentlich nicht zeigen willst. Das Verständnis davon, wie Emotionsstrukruen Deine Erfahrungen und Verhaltensweisen bestimmen, erlaubt es Dir bewusster Deine Wünsche und Bedürfnisse im Leben zu realisieren.
Das Wissen um die Emotionsstruktur macht es Dir möglich Emotionen zu verändern
Ein Gefangener der eigenen Emotionen zu sein ist eine weit verbreitete Erfahrung für viele Menschen. Manchmal beginnst Du Dich im Leben auf eine bestimmte Art und Weise zu fühlen. Und selbst wenn Du genau weißt, wie Du Dich lieber fühlen würdest, scheint es Dir unmöglich zu sein, aus diesem emotionalen Zustand auszubrechen. Es ist wie als würdest Du in einem vermodernden Gefängnis eingesperrt sein und Dich hinter kalten Stahlgittern befinden.
Die Eifersucht ist eine Emotion die als Beispiel dienen kann. Vielleicht weißt Du zwar intellektuell, dass es keinen Grund gibt eifersüchtig zu sein. Möglicherweise erkennst Du sogar, dass Dein eifersüchtiges Verhalten Deine Beziehung gefährdet. Trotdem gelingt es Dir nicht die Eifersucht im Inneren aufzulösen. Indem Du allerdings die Emotionsstruktur Deiner Eifersucht erkennst, kannst Du diese in die Struktur einer anderen Emotionen umwandeln. Wie Du erkennen kannst, ist es wichtig ein Bewusstsein über die Strukur von mehreren Emotionen zu haben. Mit dem Wissen um Emotionsstrukturen kannst Du Dich in neue Emotionen begeben. Letztendlich führt die bewusste Veränderung einer bestimmten Emotion auch zu einer Veränderung Deiner Perspektive auf Dich und Deine Umwelt.
Indem Du etwas über die Struktur von Emotionen lernst wirst Du in der Lage sein, Dich von Emotion zu Emotion entlanghangeln zu können. Auf diese Weise kannst Du sowohl die Qualität Deiner subjektiven Erfahrung als auch Deine Verhaltensweisen beeinflussen.
Das Wissen um die Struktur macht Dir viele emotionale Zustände zugänglich
Alle Deine Emotionen sind in irgendeiner Situation wertvoll. Im NLP gilt das Axiom: „Jedes Verhalten ist in einem bestimmten Kontext sinnvoll“. Wenn Du von einer Emotion gelähmt wirst, dann befindest Du Dich entweder in einem Zustand der für Deine Situation unangemessen ist. Beispielsweise wenn Du enttäuscht bist weil Du nach einer Woche Musikunterricht noch keine Gitarre spielen kannst. Vielleicht hast Du auch noch keinen Weg gefunden, Dich von der Emotion die Du häufig fühlst, zu anderen angemesseneren Emotionen zu bewegen. Beispielsweise wenn Du noch nicht von Enttäuschung, zu Frustration und zu Entschlossenheit wechseln kannst, weil Du noch nicht Gitarre spielen kannst.
Das Wissen um die Strukturen Deiner emotionalen Zustände wird es Dir ermöglichen zu verstehen, warum Du auf bestimmte Weisen reagierst wie Du es momentan tust. Darüber hinaus wird Dir das Wissen um die Komponenten emotionaler Zustände es ermöglichen, diese Emotionen für Dich selbst im Inneren abzurufen, wenn Du diese Emotionen brauchst und fühlen willst.
Eine Zusammenfassung zur Einführung über die Struktur von Emotionen
Wir halten fest, dass Emotionen eine Struktur haben. Weiterhin gilt, dass das Wissen um die Struktur von Emotionen...
zu Angemessenheit führt
erlaubt Deine Emotionen zu verändern
den Zugang zu vielen Emotionen verschafft
Die nächsten Artikel vermitteln Dir das Wissen über Emotionsstrukturen, um emotionale Fallen zu vermeiden und Dein Leben in mehr emotionaler Wahlfreiheit zu leben. Es handelt sich dabei um insgesamt acht Strukturen, welche wie die Elemente von Molekülen die Bausteine von Emotionen sind. Damit wirst Du eine Grundlage haben um die angemessenste Emotion für jede Situation in Deinem Leben bestimmen zu können. Du wirst außerdem erfahren wie Du diese Bausteine so anordnen kannst, dass Du die Emotionen in Dir entstehen lassen kannst die Du fühlen willst.
In einer Welt der emotionalen Wahlfreiheit gilt wie in anderen Welten des Lebens: Wissen ist Macht. Und in Bezug auf Emotionen gilt, dass Wissen und die Veränderung der Strukturen von Emotionen die eigentliche Macht ist.
Bis zum nächsten Mal und Danke für Deine Zeit,
Dein Florian 🌈



Kommentare