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Erlange die Meisterschaft über Deine Emotionen und Gefühle – Teil 12

  • Autorenbild: Florian Stotz
    Florian Stotz
  • 21. Sept.
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Nov.

Eine Artikelserie als Reise aus dem emotionalen Gefängnis.

 

Nachdem ich gestern mit einem guten Freund in Heidelberg unterwegs gewesen bin, durfte ich erneut feststellen, wie intensiv die Wirkung von Mediation sein kann. In alten Tagen sagte mir ein indischer Gelehrter, dass die Menschen kein Marihuana brauchen wenn sie eine meditative Haltung kultivieren würden. Laut ihm kann sich jeder Mensch in einen meditativen Zustand katapultieren, der viel intensiver ist als das Rauchen von Marihuana. Mit 20 Jahren war ich einst mit Freunden in den Niederlanden. Dort lernten wir einige Niederlänger kennen, die von "heißem Scheiß" sprachen. Mit dem was wir konsumieren durften, haben wir einige lustige Momente erfahren können. Ich kann die Behauptung des indischen Gelehrten durch einen direkten Vergleich bestätigen. Je meditativer der eigene Zustand wird, desto intensiver wird die eigene Wahrnehmung. Viele Menschen konsumieren bewusstseinserweiternde Substanzen häufig um sich besser zu fühlen. Im heutigen Artikel wirst Du erfahren, wie Du auf verschiedene Emotionen bewusst zugreifen kannst. Damit kannst Du ein emotional intensiveres Leben haben, ganz ohne bewusstseinserweiternde Substanz, sondern aus Dir selbst heraus wann immer Du es willst.

 

Ein möglicher Zugang zu Deinen Emotionen

 

Nachdem Du gelernt hast auszuwählen, was für Dich eine befriedigende und angemessene Emotion sein könnte, musst Du einen Weg haben, um zu dieser Emotion zu gelangen oder sie bewusst abzurufen, wenn Du diese Emotion brauchst und haben willst. Inzwischen hast Du gelernt, wie Du eine stimmige Emotion für eine bestimmte Situation auswählen kannst. Jetzt geht es im heutigen Artikel darum, dass Du diese Emotion auch bewusst abrufen kannst. Wenn Du weißt, welche Emotion Dich auf natürliche Weise dazu bringt, dass der Ausgang einer Situation zu Deiner Zufriedenheit ausfällt, hast Du schon einen großen Schritt gemacht. Im weiteren Verlauf geht es darum, dass Du nicht nur weißt wie Du Dich fühlen willst, sondern auch dazu in der Lage bist Dich so zu fühlen.

 

Das verbinden mit Emotionen

 

Eine gute Neuigkeit ist, dass die Grundlagen einer emotionalen Wahlfreiheit bereits in Dir angelegt ist. Nimm Dir einen Moment Zeit und blicke einmal auf Deine letzte Woche zurück. Bestimmt kannst Du eine Situation finden, in der Du Dein Denken und Handeln so verändert hast, dass sich auch Deine emotionale Stimmung veränder hat. Auch wenn Du vielleicht unbewusst Deine Emotionen verändert hast, ist dies der Beweis dafür, dass bereits die Grundlage zur emotionalen Wahlfreiheit in Dir existiert.


Leslie Cameron Bandler, die ehemalige Frau von Richard Bandler und Begründer des NLP, arbeitete als Therapeutin einst mit einer Frau zusammen. Diese Frau hatte eine spezifische Vorstellungen davon, welches Haus sie einmal besitzen möchte. Allerdings hatte diese Frau noch nicht genügend Geld und fühlte sich hoffnungslos ihr Ziel einmal erreichen zu können. Sobald sie jedoch die Hoffnungslosigkeit bewusst wahrnehmen konnte, begann sie damit neue Vorstellungen von anderen Häusern im Kopf herzustellen. Dabei stellte sie sich lebhaft vor, wie es wäre in diesen Häusern zu leben. Durch ihre lebhaften Vorstellungen veränderte sich ihre Hoffnungslosigkeit in Vorfreude. Dies ist ein Beispiel dafür, wie Menschen unabsichtlich ihre Emotionen verändern können.

 

Der Schlüssel um Dich verschiedenen Emotionen zu verbinden besteht darin, dass Du herausfindest wie Du bisher Deine emotionale Stimmung verändert hast. Du kannst Dich auch mit anderen Menschen darüber austauschen, wie sie ihre Emotionen verändern. Eine einfache Frage wie: „... und wie genau machst Du das?“ kann Dir dabei helfen herauszufinden, wie ein dieser Mensch seinen emotionale Zustand verändert. Nimm Dir einen Augenblick Zeit und finde Beispiele aus Deinem Leben, in denen Du Deinen emotionalen Zustand absichtlich oder unabsichtlich verändert hast. Danach kannst Du Dich auf eine Entdeckungsreise begeben und herausfinden, was Du genau in Deiner Denk- oder Verhaltensweise getan hast, um diese Veränderung herbeizuführen.

 

Einige Beispiele für ein verbinden mit Emotionen

 

Im nachfolgenden findest Du einige Zustände wieder, und wie Du diese Zustände in Dir aktiv hervorrufen kannst.

 

Selbstsicherheit

 

Die Emotion der Selbstsicherheit ist ein Zustand, welcher sich aus körperlicher Haltung, Vorstellungen, Selbstgesprächen und anderen mentalen Elementen zusammensetzt. Eine Kombination aus körperlicher Standfestigkeit, mentaler Klarheit und positivem Selbstbild erzeugt ein subjektives Erleben von Selbstsicherheit in Dir. Es ist ein Zustand von innerer Stärke, Ruhe, Selbstglauben und der Erwartung, die Herausforderungen in Deinem Leben meistern zu können. Anbei einige Elemente, wie Du den Zugang zur mehr Selbstsicherheit erreichen kannst:

 

  • Passe Deine Körperhaltung so an, dass sie eine selbstsichere Körperhaltung repräsentiert

  • Erinnere Dich an einen Moment in dem Du Dich selbstsicher gehandelt und gefühlt hast

  • Sprich im Geist zu Dir selbst und sage Dir, dass Du ein wertvoller Mensch bist

  • Erinnere Dich an Eigenschaften welche Du an Dir selbst schätzt

  • Stell Dir einmal vor, wie Du etwas Erstaunliches machst, wie beispielsweise einen Berg zu erklimmen oder ein Flugzeug zu fliegen

  • Identifiziere eine Situation in welcher Du bereits selbstsicher bist

  • Spüre Dein eigenes Rückgrat und stelle Dir dabei vor, dass Dein Rückgrat fest wie eine Stahlstange ist

  • Stelle Dir eine zukünftige Situation mit einem zufriedenstellenden Ausgang vor

  • Spiele im Kopf ein bewegendes Musikstück ab, welches Dich selbstsicher fühlen lässt

  • Denke an Menschen die Dich selbstsicher fühlen lassen. Als nächstes stellst Du Dir vor, dass Du eine Zielliene siehst und diese Menschen Dir zujubeln


Gefasstheit

 

Die Emotion der Gefasstheit ist ein Zustand der Ruhe und inneren Zentrierung. Dieser Zustand ist vor allem in schwierigen Situationen hilfreich um ruhig zu reagieren. Die Gefasstheit ist ein Cocktail aus Vorstellungen, Atemübungen und körperlichen Signalen. Sie führt zu einem Zustand der Gelassenheit, Beherrschung und emotionaler Stabilität besteht. Gefasstheit ist eine bewusste innere Haltung in der Du ruhig, konzentriert und ausgeglichen bleibst, auch wenn die äußeren Umstände herausfordernd sind. Anbei einige Elemente, wie Du den Zugang zur mehr Gefasstheit erreichen kannst:


  • Stelle Dir in Deinem Kopf ein stilles und ruhiges Gewässer vor

  • Atme tief ein, schließe Deine Augen und richte Deine Körperhaltung bewusst neu aus

  • Stelle Dir in Deinem Kopf vor, wie Du Dich in einem japanischen Garten befindest

  • Höre langsame, beruhigende und harmonische Musik in Deinem Kopf

  • Falte Deine Hände und denke über die Einheit des Lebens nach

  • Zähle langsam bis zehn, während Du die Zahlen vor Deinem geistigen Auge siehst


Neugier

 

Die Emotion der Neugier ist ein offener und aktiver Zustand, bei dem Du häufig Fragen stellst und etwas wirklich verstehen bzw. wissen möchtest. Die Neugier treibt den wunsch zu Lernen und zu Handeln an, weil Deine Aufmerksamkeit auf Wissenslückens oder Unstimmigkeiten gerichtet ist. Anbei einige Elemente, wie Du den Zugang zur mehr Neugier erreichen kannst:


  • Stelle Dir selbst Fragen, deren Antworten Du wissen willst. Dazu gehören vor allem Fragen die mit dem zu tun haben, was gerade um Dich herum geschieht

  • Stelle anderen Menschen Fragen wie: „Wie machst du das?“ oder „Wie funktioniert das?“

  • Ändere Deine Körperhaltung so, dass sie leicht vorwärtsgerichtet ist

  • Denke darüber nach wie Du Antworten auf selbstgestellte Fragen gibst

  • Suche nach Antworten und Mustern in Sachen die um Dich herum geschehen


Amüsement

 

Die Emotion des Amüsement ist ein Zustand von leichter Heiterkeit, Vergnügen, spielerischer Freude oder Belustigung. Anbei einige Elemente, wie Du den Zugang zur mehr Amüsement erreichen kannst:


  • Stelle Dir vor, Du hättest Superkräfte und würdest diese in Deiner Umgebung einsetzen

  • Stelle Dir vor, wie jeder Mensch um Dich herum in Windeln läuft

  • Denke Dir skurrile Dinge aus die Du sagen könntest und für Dich behältst

  • Erfinde Wortspiele die Du für Dich behältst oder laut aussprichst

  • Suche nach Mehrdeutigkeiten in den Dingen die Menschen sagen

  • Stelle Dir Deine aktuelle Situation in einem anderen Zeitrahmen vor. Vielleicht willst Du zehn Jahre in der Zukunft gehen oder zehn Jahre zurück in der Vergangenheit wandern. Von dort aus blickst Du auf Deine aktuelle Situation

  • Frage Dich selbst, was Dein Lieblingskomiker in Deiner aktuellen Situation tun würde


Die obigen Beispiele dienen Dir als Vorschläge für eine erste Orientierung. Bestimmt hast Du bereits Deine eigenen Wege, um die aufgelisteten Emotionen in Dir selbst zu erzeugen. Überprüfe für Dich selbst, ob Deine bekannten Methoden vielleicht durch noch intensivere Methoden ergänzt werden können, wenn Du die obigen Beispiele ebenfalls in Deinen Werkzeugkasten hinzufügst.

 

Die entscheidenden Elemente zum verbinden mit Emotionen


Damit Du Dich mit verschiedenen Emotionen bewusst verbinden kannst, gibt es entscheidende Elemente als Grundbausteine. Diese Grundbausteine sind folgende:

 

  • Eine Erinnerung

  • Eine Fantasie

  • Anpassen des Körpers

  • Umlenken der Aufmerksamkeit

  • Ändern des Zeitrahmens

  • Ändern der Intensität

  • Ändern des Tempos

  • Ändern der Beteiligung

  • Ändern der Kriterien

  • Ändern der Chunkgröße

  • Nach dem zu suchen was fehlt, oder was vorhanden ist

 

Dies sind Elemente um Deine subjektive Erfahrung zu beeinflussen. Mit diesen Elementen kannst Du auf verschiedene Emotionen zugreifen. In den nächsten Artikeln werde ich genauer auf diese Elemente eingehen. Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich erwähnen, dass es kontraproduktiv ist wenn bewusstseinserweiternde Substanzen dazu benutzt werden, um Dich besser zu fühlen. Häufig führt dies in körperliche und psychische Abhängigkeiten. Die Nebeneffekten durch bewusstseinserweiternde Substanzen können Funktionsunfähigkeit, Stimmungsschwankungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und mehr sein. Anstatt bewusstseinserweiternde Substanzen zu konsumieren um sich besser zu fühlen, halte ich es für sinnvoller sich selbst und die dementsprechenden Umstände zu verändern. Häufig haben Menschen die bewusstseinserweiternde Substanzen missbrauchen ein instabiles Umfeld. In manchen Fällen fehlt es anderen Menschen an einem sozialen Umfeld. Ein soziales Umfeld ist nach einer laufenden Studie der Harvard Universität ein zentrales Element für ein glückliches Leben. Durch ein soziales Umfeld und den Kontakt mit neuen Menschen lernt der Mensch beständig etwas Neues dazu.


Hierzu folgt ein kleines Beispiel aus meinem Leben. Auf Basis des Modellings habe ich einmal einen meiner engsten Freunde modelliert. Ich habe ihn gefragt wie er es schafft, zu Arbeitskollegen freundlich zu bleiben, auch wenn die Arbeitskollegen eine miese Stimmung verbreiten. Innerlich positiv zu bleiben, auch wenn im Umfeld eine miese Stimmung existiert, ist eine Fähigkeit die ich als wertvoll erachte. Während des Modelling-Prozesses war er sehr erstaunt, was er innerlich eigentlich macht um diesen emotionalen Zustand herzustellen. Viele Menschen reflektieren selten darüber nach was sie tun, um bestimmt emotionale Zustände zu erreichen. Das Modelling aus dem Modell des NLP ist mir bis heute ein wertvoller Begleiter um die Fähigkeiten anderer Menschen herauszufinden. Durch das studieren des Buchs "The Emprint Methode" von Leslie-Cameron Bandler, kannst Du Dir das Modelling selbst beibringen. Oder Du besuchst meine Trainings und Workshops, in denen Du wichtige Fähigkeiten von mir vermittelt bekommst.

 

Im nächsten Artikel lernst Du unter anderem ein weiteres Format kennen. Mit diesem Format kannst Du Dich leichter mit verschiedenen Emotionen verbinden. Weiterhin lernst Du eine Emotion in Dir fest zu verankern. Damit kannst Du diese Emotion zu jeder Zeit und in jeder Situation Deines Lebens abrufen. Damit setzen wir den Deckel des ersten Schlüsselelements auf den Topf der emotionalen Wahlfreiheit drauf. Bis dahin wünsche ich Dir viel Freude beim Praktizieren Deines neuen Wissens.

 

Bis zum nächsten Mal und Danke für Deine Zeit,


Dein Florian 🌈

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