Hin zur Meisterschaft Deiner Emotionen und Gefühle - Teil 1
- Florian Stotz
- 19. Aug.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen
Eine Artikelserie als Reise aus dem emotionalen Gefängnis.
In einer sternenklaren Sommernacht sitze ich an meinem Arbeitstisch. Vor mir steht eine braunrote Teetasse, gefüllt mit Grüntee – genauer gesagt: Sencha Kabuse Fureru. Während ich in tiefer Meditation den aufsteigenden Wasserdampf aus der Teetasse betrachte und die Stille der Sommernacht spüre, kann sich meine Konzentration nun vollständig auf das ausrichten, was ich gerade wahrnehme. Auf einmal kommt mir eine Idee in den Sinn: „Was wäre, wenn ich anderen Menschen beibringe, wie sie ihre Gefühle präziser wahrnehmen, verstehen, annehmen und selbstbestimmt verändern?“. Inspiriert durch Yoga-Sutras – kurze Lehrsätze, die wie Perlen auf einem Faden aufeinander folgen – hatte ich folgenden Grundgedanken: „Der Mensch kann Gefühle wahrnehmen, verstehen, annehmen und selbstbestimmt verändern“. Genau um die Vermittlung dieses Wissens geht es in dieser Artikelserie, meinen Trainings und Workshops.
Was ist ein emotionales Gefängnis?
Wie oft ist es Dir schon passiert, dass Du zu einer Geisel einer Deiner mächtigsten inneren Kräfte geworden bist: Deiner eigenen Emotionen. Einige Männer kennen das Phänomen, wenn am Abend in einer Bar eine für sie attraktiv empfundene Frau mit einer Gruppe von Freundinnen den Raum betritt. Doch die wenigsten Männer trauen sich mittlerweile den ersten Schritt in eine Begegnung zu setzen. Schade, denken sich die meisten Frauen, wenn sie einem Mann schon zum vierten Mal einen Blick zuwerfen, während der Mann versteinert in seiner Ecke verharrt. Naja, viele Frauen sind schon froh, wenn sie wenigstens einen schönen Abend haben können und nicht von alkoholisierten Männern zugelallt werden. Einem jungen Mann habe ich einmal geraten, dass wenn er eine Frau interessant findet und sich unsicher fühlt, mit genau dieser Unsicherheit in die Begegnung tritt. Das gleiche habe ich thematisiert wenn er Angst empfindet. Männer, glaubt ihr im ernst viele Frauen wären blind und erkennen nicht was ihr für ein Mann seid? Im Jahr 2017 war ich bei einem meiner Lehrer zu Hause. Mit insgesamt 10 Leuten saßen wir an einem großen Mahagonitisch. Da sagte mein Lehrer: "Ihr wollt NLP lernen? Geht doch zu den Frauen!". Nach einigen Jahren durch Freundschaften mit Frauen dämmert mir solangsam, was er damit gemeint hat.
Lass mich Dir ein allgemeines Beispiel für ein emotionales Gefängnis in Bezug auf eines der großen Themen des Menschen geben: Die Angst. Manche Menschen werden durch die Angst vor intensiven Gefühle wie Unzulänglichkeit, Traurigkeit, Verletzung und Zurückweisung im Leben eingeschränkt und fühlen sich wie vor kühlen Stahlgittern in einer Gefängniszelle eingesperrt. Plötzlich sind Emotionen wie Landminen und man schleicht durch das Leben mit einer großen Bemühung die vermeintlich gefährlichen Gefühle zu vermeiden. Um Schmerz und Zurückweisung nicht zu erfahren, verzichtet man möglicherweise sogar darauf, Kontakt mit anderen Menschen zu pflegen. Es ist mittlerweile eine bekannte Tatsache, dass die meisten Menschen soziale Kontakte für ein glückliches Leben benötigen. Eine Form der Glücksforschung steht in Relation zur Harvard Study of Adult Development Studie. Diese Studie begann im Jahr 1938, dauert bis heute noch an und bestätigt, dass soziale Kontakte ein essenzielles Element für ein glückliches Leben sind. Die Vermeidung von sozialen Kontakten führt zu einem in sich selbst verschlimmernden Teufelskreis. Um eine unangenehme Emotion zu vermeiden, werden soziale Kontakte vermieden. Das vermeiden sozialer Kontakte führt zu einer Verfestigung dieser Gewohnheit, worunter das eigene Wohlbefinden leidet und in einer Abwärtspirale bis in eine Depression und andere psychische Erankungen führen kann.
Dies ist nur eines von vielen möglichen Beispielen. Für manche Menschen können sich zu intensive Emotionen wie ein unaufhaltsam mitreißenden Strudel in einem Meer anfühlen, welcher den Menschen immer tiefer einsaugt. Andere Menschen wiederum klammern sich an vertraute Emotionen und sind verschlossen gegenüber neuen Erfahrungen die potenziell unbekannte Emotionen beherbergen können. Wieder andere Menschen versuchen unangenehme Emotionen durch die übermäßige Einnahme von Substanzen zu lindern. Hierunter verstehe ich schon Substanzen wie Zucker und Koffein bis hin zu Nikotin, Alkohol und weiteren stimmungsverändernden Substanzen wie Marihuana, Kokain und Heroin.
Einige Menschen zahlen einen hohen Preis für die unangenehmen Emotionen, die sie empfinden und von denen sie glauben, dass diese unangenehmen Emotionen ertragen werden müssen. Klinisch ist erwiesen, dass Menschen körperlich krank werden, wenn sie chronisch Emotionen wie Angst, Demütigung, Sorge, Druck, Wut, Unzulänglichkeit oder Hilflosigkeit ausgesetzt sind. Vor allem unterdrückte Emotionen wirken wie ein zu hoher Druck in einem Druckkochtopf, der kein Ventil besitzt und irgendwann explodiert. Mit einiger Zeit erzeugen solche Emotionen gefährliche Stressniveaus, die zu Bluthochdruck, Magengeschwüren, Herzkrankheiten und anderen degenerativen Erkrankungen führen können. Der Zusammenhang zwischen emotionalem Stress und körperlichen Wohlbefinden wurde in mehreren Laborstudien mit vielen verschiedenen Tierarten bereits nachgewiesen und ist auch Thema in der Psychosomatik. Die Psychosomatik untersucht die Auswirkung psychischer Erkrankungen auf den menschlichen Körper. Dabei können seelische Themen auf der Ebene des Körpers zu bestimmten Symptomen wie Bluthochdruck führen. Spätestens jetzt sollte Dir die Auswirkung der eigenen Emotionen auf das allgemeine Wohlbefinden deutlich sein.
Eine mögliche Definition für Emotionen und Gefühle
Bevor wir unsere Reise durch das Land der Gefühle fortsetzen, möchte ich Dir meine Definition eines Gefühls mitgeben. Ein Gefühl ist eine umfassende subjektive Erfahrung im Hier und Jetzt, welche sich von einer rein körperlichen Empfindung unterscheidet. Das Gefühl drückt dabei den Gesamtzustand des im Hier und Jetzt erlebten aus. In meiner Welt differenziere ich Emotionen und Gefühle voneinander. Für mich sind damals erfahrene Zustände die unbewusst als Energie abgespeichert werden Emotionen. Diese Emotionen können durch äußere Umstände wieder auflodern oder bewusst im Inneren hervorgerufen und erneut gespürt werden. Dagegen sind Gefühle für mich ein frisches Entstehen einer neuen Energie im Hier und Jetzt. Im späteren Verlauf der Artikelserie findet noch eine Definition zur Empfindung statt. Es sei hier kurz erwähnt, dass die Empfindung auf Basis von physiologischen Prozessen des Körpers beruht. Zur Vereinfachung der weiteren Reise durch das Land der Gefühle habe ich mich auf das Wort Emotion beschränkt.
Der Ausbruch aus dem emotionalen Gefängnis beginnt!
Viele Menschen, die sich wie emotionale Geiseln fühlen, verbringen einen Großteil ihres Lebens damit, ihren Emotionen zu dienen oder ihr Leben für diese Emotionen zu opfern, anstatt ihre Emotionen in den Dienst ihres Lebens zu stellen. Dabei gibt es genügend Möglichkeiten, um die Meisterschaft über die eigenen Emotionen zu erlangen. Die Reise hin zur Meisterschaft der eigenen Emotionen beginnt immer mit einem einfachen, aber entscheidenden Schritt: Bewusstsein. Ein Bewusstsein dafür, dass unsere Emotionen oft den Dienst für unser eigenes Wohlergehens einnehmen.
Wenn wir diesen ersten Schritt bewusst wagen, öffnet sich ein neuer Raum des Verstehens: Wir beginnen zu begreifen, wie Emotionen entstehen, warum sie in uns auftauchen und welche Kräfte sie freisetzen können. Aus diesem Verständnis erwächst nach und nach eine eigene Kompetenz: Die Fähigkeit Emotionen bewusst auszuwählen, sie in Worte oder Handlungen zu übersetzen und zu einem Werkzeug zu machen, das unser Leben bereichert. Es ist besonders wichtig sich bewusst zu machen, dass Unangemessene, unkontrollierte Emotionen einen großen Tribut abverlangen: Sie binden Energie, belasten Beziehungen, schwächen unseren Körper und lassen uns an Lebenskraft verlieren.
Was ist das Ziel der Reise aus dem emotionalen Gefängnis?
Das Ziel dieser Reise ist die Umsetzung meines Kerngedankens: „Der Mensch kann Gefühle wahrnehmen, verstehen, annehmen und selbstbestimmt verändern“. Ob Du Dich bei dieser Reise wirklich aus Deinem emotionalen Gefängnis befreist, liegt auch zum Teil an Deiner Eigenverantwortung. Während ich Dir den Weg zeige und Dir Anleitungen und Ausrüstung gebe, bist Du selbst verantwortlich dafür eigenständig handeln zu müssen. Zu wissen, dass beispielsweise Freiheit durch die bewusste Wahl Deiner Emotionen möglich ist, ist nicht dasselbe, wie diese Freiheit auch aktiv zu leben und danach zu handeln . Das bedeutet, dass Du die hier vermittelten Anleitungen und Ausrüstungen auch aktiv in Deinem Leben zur Anwendung bringen solltest um die süßen Früchte Deiner Umsetzung später einsammeln und genießen zu können.
Es liegt also auch an Dir, den ersten Schritt zu setzen und Schritt für Schritt Deinen Weg zu gehen. Jeder Schritt ist ein kleiner Sieg, und mit jedem weiteren Sieg wächst für Dich die Gewissheit, dass Du mehr bist als Deine Emotionen. In meinen Trainings und Workshops unterstütze ich Dich dabei die Meisterschaft über Deine Emotionen schneller zu erlangen. Mit dem Artikel kannst Du schon jetzt einen neuen Schritt in Deiner Persönlichkeitsentwicklung setzen und schneller zu dem Ergebnis kommen, dass Du die Meisterschaft über Deine Emotionen bzw. Gefühle erlangst.
Danke für Deine Zeit und bis bald,
Dein Florian 🌈
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